Awareness & Barrierefreiheit
Hinweise zu Awareness
Das gemeinsame Ziel mit euch als Besucher*innen ist es, einen sicheren Raum auf dem Festival zu schaffen – ohne Diskriminierungen und Grenzüberschreitungen!
Damit sich alle wohl fühlen und wir gemeinsam voneinander lernen können, rechte Tendenzen und Strukturen in der Gesellschaft aufzudecken und ein schönes Kulturprogramm genießen können, liegt es an uns allen auf uns alle zu achten…eben „aware“ zu sein! Das kann nur funktionieren, wenn wir achtsam und respektvoll miteinander umgehen und uns für unser eigenes Verhalten sensibilisieren. Bitte macht euch sowohl eure eigenen körperlichen und emotionalen Grenzen, als auch die der anderen Teilnehmer*innen bewusst und tragt dafür Sorge, dass sie gewahrt werden!
Falls es dennoch passiert, dass es zu Grenzverletzungen kommt und eine*r von grenzüberschreitendem Verhalten betroffen ist (oder dieses beobachtet) und unterstützt werden möchte, dann wendet euch gerne an das Awareness-Team (erkennbar an den grauen Westen) auf dem Gelände.
Wir sind durchgängig vor Ort und für euch erreichbar, telefonisch unter der Nummer 0178/1460467!
All eure mit uns geteilten Informationen werden selbstverständlich vertraulich behandelt!
Auf dem NDRS sollen alle Menschen sich wohlfühlen und eine gute Zeit haben. Leider gibt es immer wieder Personen, deren Verständnis von „eine gute Zeit haben“ andere darin beeinträchtigt diese zu haben. Dies kann z.B. durch übergriffiges/grenzüberschreitendes und/oder diskriminierendes Verhalten geschehen. Solch ein Verhalten wird auf dem NDRS nicht toleriert.
Dieser Leitfaden hilft dabei Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gute und entspannte Zeit auf dem NDRS und somit einen sicherer Ort für alle Beteiligten ermöglichen.
Keine Großveranstaltung ohne
- Awareness-Team inkl. Notfall-Telefon (0178/1460467)
- Rückzugsraum/Safer-Space: ein Raum, in dem Gäst*innen sich zurückziehen können, denen es nicht gut geht → im Rückzugsraum sollte ausreichend kostenloses Wasser zu Verfügung stehen, eventuell Snacks (z.B. Traubenzucker), eventuell Beschäftigungsmaterial (z.B. Magnetkugeln), eine Begleitperson, vielleicht auch Infomaterial und eine Möglichkeit sich hinzulegen
- Security (um z.B. Streit zu schlichten, stark alkoholisierte Personen zu betreuen etc.)
Wir achten darauf, dass
- die Bewerbung der Veranstaltungen nicht sexistisch oder in anderer Weise diskriminierend gestaltet ist
- Leitungswasser umsonst verfügbar ist
- es Schilder gibt, die auf das Awareness-Team hinweisen
- der Raum für Menschen mit Behinderungen betretbar ist
- unser Personal divers ist
- unser Personal proaktiv ist
- OKF nicht toleriert wird
- Informationen zum sicheren Nach-Hause-Kommen verfügbar sind
- Awareness-Poster oder Flyer ersichtlich sind
- Mitarbeitende in die Umsetzung eingebunden werden
- externe Mitarbeitende auf unsere Policy hingewiesen werden
die Policy regelmäßig überprüft wird
das Awareness-Team ausschließlich aus FLINTA* besteht
das Awareness-Team während seiner Arbeit nüchtern bleibt
das Awareness-Team Präsenz auf Veranstaltungen zeigt – das bedeutet, dass die Location begangen und auf die Stimmung der Gäst*innen geachtet wird
das Awareness-Team für die Gäst*innen klar erkennbar ist (Schild/Annäher/Weste/Button, etc.)
Unser Leitfaden für unsere Awareness-Arbeit
Anonymität
Alle nicht anonymisierten Informationen bleiben beim Awareness-Team. Ausnahme: Personen wünschen sich ausdrücklich von uns, dass wir bestimmte Informationen an andere Personen weitergeben.
Selbstsorge
Wir sind zu nichts verpflichtet. Alle Ansprechpersonen sollten ihre eigenen Grenzen kennen und diese auch mitteilen. Bei Unsicherheiten sollten sich prinzipiell immer die Zeit und der Raum dafür genommen werden mit anderen Ansprechpersonen darüber zu sprechen. Im Zweifelsfall können wir uns immer aus Situationen herausnehmen.
Konsens bzw. Zustimmung
Individuelle Grenzen werden respektiert: Nein heißt immer Nein! Und noch wichtiger: Nur Ja heißt Ja!
Definitionsmacht
Wo ein Übergriff beginnt, bestimmt immer die betroffene Person und sie hat das Recht zu entscheiden, wie es nach dem Vorfall weitergeht.
Bei dem Begriff der Definitionsmacht geht es nicht vorrangig darum, die Schwere der Grenzüberschreitungen zu messen und demnach wie in einem juristischen Falle zu behandeln, sondern um die Ermächtigung und den Schutz der betroffenen Person.
Empathie
Empathie können wir entwickeln, wenn wir uns mit den eigenen und den Erfahrungen, Gefühlen und Bedürfnissen anderer beschäftigen. Oftmals haben wir für den Umgang mit betroffenen Personen und diskriminierenden/gewaltausübenden Personen eine gute Intuition. Reflektiert dennoch eure Handlungsimpulse und überprüft, welchem Reflex sie entspringen könnten.
Parteilichkeit
Die Wahrnehmung der betroffenen Person wird nicht in Frage gestellt – Solidarität steht an erster Stelle. Das bedeutet, das durch Gewalt jeglicher Form gewonnene Vertrauen der betroffenen Person wiederherzustellen. Das kann geschehen, indem das Awareness-Team, aber auch Zuschauer*innen und Angesprochene im wahrsten Sinne des Wortes für die betroffene Person Partei ergreifen. Eine neutrale Haltung gegenüber den Betroffenen und dem Erlebnis wird nicht empfohlen, da sie letztendlich nur der betroffenen Person schadet und die gewaltausübende Person schützt.
Safer Spaces
Häufig wird der Begriff „Safe Space“ verwendet – allerdings sind wir der Meinung, dass es so etwas wie einen 100% sicheren Ort nicht gibt. Obwohl alle Vorkehrungen getroffen werden, kann keine Person ausschließen, dass es zu Vorfällen kommt und dass Betroffene getriggert und retraumatisiert werden. Daher wird stattdessen der Begriff „Safer Spaces“ verwendet, um anzuzeigen, dass es immer nur Schritte in die richtige Richtung sind und es keine endgültigen Lösungen geben wird. Awareness-Arbeit ist und bleibt ein Prozess.
Was enthält unsere Unterstützung? Was nicht?
Wir bieten keine therapeutische Arbeit und keine psychische Beratung an. Es ist ganz besonders wichtig, dass wir selbst uns dieser und anderen Grenzen bewusst sind und diese auch nach außen kommunizieren. Unsere Unterstützung ist auf den Zeitraum der Veranstaltung beschränkt.
Zuständigkeiten unseres Awareness-Teams
Das Awareness Team wird aktiv, wenn grenzüberschreitendes und/oder diskriminierendes Verhalten
- beobachtet wird (hier geht es um z.B.: offene Gewalt, lautes Schreien oder Beschimpfen usw.)
- von anderen darauf hingewiesen wird oder
- von Personen in Bezug darauf um Hilfe gebeten wird.
Hinweise zur Barrierefreiheit
Uns ist wichtig, dass möglichst viele Menschen am Festival teilnehmen können. Wir bemühen uns, Barrieren so weit wie möglich abzubauen. Wenn ihr Fragen zu speziellen Bedarfen habt oder Unterstützung vor Ort benötigt, meldet euch gerne vorab oder währende des Festivals bei uns – wir versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden.
Veranstaltung mit Dolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS):
- Eröffnung des NDRS 2025
- Unser Schmerz ist unsere Kraft – Lesung und Gespräch mit Gamze Kubaşık, Semiya Şimşek und Christine Werner
- Tombola: Jackpot für alle!
Überblick über die Barrierefreiheit der verschiedenen Veranstaltungsorte geben:
Nordstadtpark Kassel
Der Park ist grundsätzlich ebenerdig und für Rollstuhlnutzer*innen zugänglich. Allerdings sind die Wege teils geschottert oder uneben, was je nach Wetterlage zu Einschränkungen führen kann. Barrierefreie WCs sind leider im Park nicht vorhanden, jedoch im Kulturzentrum Schlachthof.Boreal
Das Boreal ist ein kleiner Veranstaltungsort mit ebenerdigem Zugang. Der Hauptraum ist mit dem Rollstuhl erreichbar. Barrierefreie Sanitäranlagen sind vorhanden, allerdings sind die Platzkapazitäten begrenzt.Kulturzentrum Schlachthof
Das Kulturzentrum Schlachthof ist größtenteils barrierefrei: Der Eingang ist stufenlos, es gibt einen Aufzug zu allen Seminarräumen sowie dem Awareness-Raum, und barrierefreie Toiletten sind vorhanden.Philipp-Scheidemann-Haus
Auch hier gibt es einen stufenlosen Zugang und Aufzüge in die verschiedenen Etagen. Barrierefreie Toiletten sind vorhanden.
Der Ort ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, und die Wege sind für Rollstühle geeignet.