Hauptprogramm

Eine Anmeldung ist vor allem für unsere Workshops erforderlich. Vorträge, Lesungen, Rundgänge, Ausstellungen und das Kulturprogramm können, sofern nicht anders vermerkt, ohne Anmeldung besucht werden.

WS = Workshop / V = Vortrag / L = Lesung / B = Bühnenstück / RG = Rundgang/ OA = offener Austausch

Donnerstag 04.09.2025

Referent:innen: NDRS-Orgacrew
Ort: Boreal (Biergarten des Kulturzentrums Schlachthof)

Offizielle Eröffnung des Nach dem Rechten sehen 2025.

Damit möglichst viele Menschen teilnehmen können, wird die Veranstaltung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) gedolmetscht.

Das diesjährige Festival steht unter dem Motto „… in der Krise? Kritisch, solidarisch, widerständig gegen rechts!“. Welche gesellschaftlichen Brüche und Ungleichheiten machen diese Krisen aus und für wen sind sie besonders spürbar? Wie kann Solidarität praktisch gelebt werden in Zeiten, in denen rechte Hetze immer lauter wird? Und wie organisieren wir Widerstand, der mehr ist als Reaktion, sondern eine Vision für eine gerechte Gesellschaft?

In einer Zeit, in der soziale, ökologische und politische Krisen von rechts instrumentalisiert werden, wollen wir Räume schaffen für verschiedene politische Perspektiven, kritische Analyse, kollektiven Austausch, neue Netzwerke und gemeinsames Handeln. Kommt vorbei und lasst uns gemeinsam nachdenken, analysieren und diskutieren – kritisch, solidarisch und widerständig gegen rechts!

Referentinnen: Gamze Kubaşık, Semiya Şimşek und Christine Werner
Ort: Boreal (Biergarten des Kulturzentrums Schlachthof)
Zeit: 18:00 – 20:00

Keine Anmeldung erforderlich! Damit möglichst viele Menschen teilnehmen können, wird die Veranstaltung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) gedolmetscht.

Beschreibung: Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek verloren durch die Mordserie des rechtsterroristischen NSU ihre Väter. Am 9. September 2000 wurde Enver Şimşek in Nürnberg und am 4. April 2006 Mehmet Kubaşık in Dortmund von dem rechtsterroristischen NSU ermordet. Neben Enver Şimşek und Mehmet Kubaşık ermordete der NSU zwischen 2000 und 2007 Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. 

Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek werden u.a. über ihre Familiengeschichte, ihre Väter, den NSU-Komplex und ihren Kampf um Aufklärung sowie Erinnerung sprechen. Das Jugendbuch „Unser Schmerz ist unsere Kraft“ greift diese Punkte und ihre Erinnerungsarbeit auf. Sie erzählen die durch ihr Schicksal verbundenen jungen Frauen in Gedächtnis berichten, Telefonaten und Chats unmittelbar, wie sie die erschütternden Geschehnisse damals erlebt und wie die Morde sie aus ihrem bisherigen Leben gerissen haben. Aber auch, wie sie miteinander eine ungeheure Kraft entwickeln konnten, die sie bis heute immer weiterkämpfen lässt: gegen das Vergessen und für eine Zukunft ohne Ausgrenzung.

Bis zur sogenannten Selbstenttarnung des NSU im November 2011 wurden die Angehörigen der Opfer durch Strafverfolgungsbehörden, Verwaltung und Politik, aber auch von Teilen der Medien nicht ernst genommen, allein gelassen und sogar verdächtigt, selbst in die Mordtaten und Anschläge verwickelt zu sein. Die Ignoranz sowie die falschen Beschuldigungen gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen waren vielfach von rassistischen Haltungen geprägt. Deren Forderungen nach lückenloser Aufklärung der Taten des NSU und des dahinterstehenden neonazistischen Netzwerks wurden in den folgenden Jahren nicht erfüllt –bis heute ungeklärt ist nicht zuletzt die Rolle, die Inlandsgeheimdienste und Strafverfolgungsbehörden im NSU-Komplex spielten.
 
Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek lernten sich bei dem Schweigemarsch in Kassel im Mai 2006 kennen, den die Familie Yozgat, deren Sohn Halit am 6. April 2006 in seinem Internetcafé ermordet worden war, unter dem Motto „Kein zehntes Opfer!“ organisiert hatte. Seither kämpfen sie gemeinsam um Aufklärung, Erinnerung und Konsequenzen. Sie werden u.a. über den NSU-Komplex, ihre Erfahrungen nach dem Tod ihrer Väter, über den Umgang der Sicherheitsbehörden mit den Angehörigen und über Erinnerung heute sprechen.

Referentinnen: NDRS
Ort: Boreal (Biergarten des Kulturzentrums Schlachthof)
Zeit: gg. 20:00 Uhr

Bei unserer Veranstaltung gibt’s nicht nur spannende Inhalte, interessante Gespräche und ganz viel Input, sondern auch eine Tombola. Zu gewinnen gibt’s praktische, solidarische und manchmal vielleicht auch überraschende Preise und Klassenkampf-Kracher aus unseren Strukturen.

Lose bekommt ihr direkt vor Ort am Eingang des Biergartens. Die Ziehung findet nach der Lesung auf der Bühne statt.

Und wichtig: Damit wirklich alle mitmachen können, wird auch dieser Teil der Veranstaltung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) begleitet.

Kommt vorbei, holt euch ein Los, unterstützt die Sache – und mit ein bisschen Glück nehmt ihr was Schönes mit nach Hause (außer natürlich den Kampfgeist, den habt ihr sowieso).

Freitag 05.09.2025

Ort: Bremerstr. 3
Zeit: 12:00-13:30
Organisiert durch das Sara Nussbaum Zentrum

Beschreibung: Das Judentum ist sehr vielfältig! Und wie wird es heutzutage in Deutschland und in Israel gelebt? Wie sieht der religiöse Alltag der Juden aus? Was ist unter dem Begriff „koscheren Essen“ gemeint? Was steht in der Thora? Was heißt „Mazl tov“? Im Rahmen der Führungen durch die Synagoge in Kassel erhalten die Besucher eine Einführung in die Geschichte der jüdischen Gemeinde, in die Architektur der Synagoge sowie in den Ablauf eines Gottesdienstes.

Wir bitten um Anmeldung! Angabe des Vor- und Nachnamen erforderlich.

Referent:innen: Loan Nguyen & Dilara Kanbiçak (Diversity in Organizations)

Ort: Zelt 1, Nordstadtpark
Zeit: 12:00-15:00

Für Personen mit Rassismuserfahrungen

Beschreibung: Die politische Landschaft in Deutschland ist zunehmend von einem „Rechtsruck“ und dem Aufstieg rechtspopulistischer Parteien und Meinungsmache geprägt. Debatten um den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft und verstärkte Forderungen nach Grenzschließungen sowie Abschiebungen schaffen eine feindselige Atmosphäre für viele Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte.1 Diese Entwicklungen führen zu einem erhöhten Gefühl der Unsicherheit und des Unerwünschtseins, was dazu führt, dass eine beträchtliche Anzahl von Menschen mit Migrationsgeschichte – jeder Vierte – eine Auswanderung in Betracht zieht.[1] Die Zunahme rechtspopulistischer und rechtsextremer Rhetorik und damit verbundener politischer Maßnahmen gegen Migrant*innen und migrantisierte Personen stellt eine erhebliche psychische und soziale Belastung dar. Ängste vor Abschiebung und oder alltäglichen Anfeindungen und der Verschärfung des Asylrechts sind tief miteinander verknüpft und erfordern einen ganzheitlichen Ansatz.

Dieser dreistündige Workshop soll einen dringend benötigten und validierenden Raum für Personen mit Rassismuserfahrungen in Deutschland schaffen. Hier können Teilnehmende Unsicherheiten, die aus der aktuellen rechtspopulistischen politischen Entwicklung resultieren, artikulieren.

Der Workshop ist so konzipiert, dass er nicht nur einen Raum für den Austausch über diese Ängste bietet, sondern auch um Bewältigungsstrategien auf individueller und kollektiver Ebene gemeinsam zu erarbeiten und damit kollektiver Empowerment-Prozesse zu stärken.

[1] Quelle https://www.deutschlandfunkkultur.de/migranten-deutschland-angst-auswandern-rechtsruck-100.html

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: Response Kassel
Ort: Schlachthof Raum M10.1.4 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 12:00 – 15:00

Beschreibung: In unserer Gesellschaft, die von rassistischen, rechten und antisemitischen Strukturen durchzogen ist, machen viele Menschen alltäglich Erfahrungen von Ausgrenzung, Abwertung und Diskriminierung. Die ständige Konfrontation mit rassistischer Gewalt bedeutet für Betroffene, immer wieder verletzenden Situationen ausgeliefert zu sein – und mit den oft belastenden, manchmal überwältigenden Folgen umgehen zu müssen.

Besonders bedeutsam sind dabei die Reaktionen des (sozialen) Umfelds sowie die Reaktionen von Behörden, Polizei und Justiz auf rassistische Gewalterfahrungen. Solidarische Unterstützung kann Betroffene stärken – doch unreflektierte, bagatellisierende oder übergriffige Reaktionen hingegen können die erlebte Gewalt verstärken und die Bewältigung von Angriffsfolgen erschweren oder verhindern. Diese erlebte Gewalt nach der Gewalt wird als sekundäre Viktimisierung bezeichnet.

In diesem Workshop möchten wir gemeinsam für die Dynamiken sekundärer Viktimisierung sensibilisieren. Die Teilnehmenden sind eingeladen, sich aktiv, kritisch und achtsam mit dem Thema auseinanderzusetzen – mit dem Ziel, Handlungsmöglichkeiten für einen solidarischen und empowernden Umgang mit Betroffenen zu entwickeln.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein grundlegendes Wissen über Rassismus und Antisemitismus.

Wir bitten um Anmeldung!

Referent: Bernd Langer
Ort: Philipp-Scheidemann-Haus (rollstuhlgerecht)
Zeit: 12:00 – 15:00

Beschreibung: Buchvorstellung mit Autor Bernd Langer

Die Trilogie zur Antifaschistischen Aktion stellt die umfangreichste Arbeit zum Antifaschismus in der Bundesrepublik Deutschland dar. Ausgehend vom Ersten Weltkrieg werden die historischen Hintergründe für die Entstehung von Faschismus und Antifaschismus erläutert und ihre Geschichte beschrieben. Wesentlich ist dabei die Frage, was Faschismus bzw. Antifaschismus ausmacht: Neben einer theoretischen Beschäftigung wird dokumentiert, wie sich der Kampf dieser Antipoden praktisch dargestellt hat. 

Die Analyse wird umso detaillierter, je mehr sie in die Gegenwart reicht – die Trilogie ist also kein bloßes Geschichtswerk. Vielmehr soll ein Einblick in den Antifaschismus ermöglicht werden, der seine Inhalte klärt, die aktuelle Situation zu verstehen hilft und so hoffentlich dazu beiträgt, sich aktiv zu beteiligen.
 
Der zweite Band der Trilogie zur Geschichte der Antifa-Bewegung setzt, eingeleitet über die Auseinandersetzung um die Mohamed-Karikaturen im Jahr 2005, in den 2010er Jahren ein.
Vor dem Hintergrund der sogenannten Flüchtlingskrise löste PEGIDA eine neue rechtsradikale Welle aus. In einem zähen Ringen gelang es, die bundesweiten Straßenproteste einzudämmen. Ausführlich wird auf diese Auseinandersetzungen und auf die Entstehung der AfD eingegangen. Das immer im Wechselspiel mit den antifaschistischen Interventionen wie der Miniatur des Holocaust-Denkmals vor Höckes Garten, der Flyer-Service Hahn, dem langen zähen Ringen gegen den Tag der deutschen Zukunft und die rechtspopulistischen Demonstrationen in Kandel und vielen andere Aktionen.
Zu einem weiteren relevanten Politikfeld entwickelten sich die Auseinandersetzungen um Rechtsrock-Konzerte und die jährlichen Rudolf-Heß-Gedenkmärsche der Neonazis. Auf diesem Feld gelangen antifaschistische Erfolge, was der Niedergang der verbliebenen Neonazis: NPD, III. Weg und DIE RECHTE zeigt.
Als ehemaliger Hitler-Stellvertreter steht Heß für die direkte Verbindung zum historischen Nationalsozialismus. Eine Verbindung, die auch den Übergang zur Reichsbürgerbewegung markiert, deren schießwütige Anhänger zeigten, dass sie nicht als harmlose Spinner abgetan werden können.
Auch der Rechtsterrorismus blieb in der Bundesrepublik ein Faktor. Zumindest bei den Terroranschlägen in Halle und Hanau spielten für die Täter Antifeminismus und Verschwörungsspinnereien eine Rolle.
Ein Exkurs zum Islamismus und seine Verstrickungen mit dem Faschismus schließen den Band ab und führen zu aktuellen Fragestellungen.

Referentin: Johanna
Ort: Schlachthof Raum M12.1.5 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 13:00 – 15:00

Beschreibung: Dieser Workshop ist eine Einführung und bietet ein Schnuppern in das Thema Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für FLINTA*. Wendo ermöglicht das Entwickeln von Strategien, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu setzen, stärkt deine Ressourcen und bietet solidarischen Austauschraum.

In diesem Schnupperworkshop liegt der Schwerpunkt auf einem Einblick in die Selbstbehauptung. Es sind keine Vorkenntnisse oder spezielle Kleidung nötig.“
 
Begrenzung der TN: 10 Personen
FLINTA* only
 

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:in: Entwicklungspolitisches Informationszentrum (EPIZ)
Ort: Nordstadtpark, Zelt 2
Zeit: 12:00 – 15:00

Beschreibung: Viele Aktivitäten erreichen immer wieder die gleichen Leute: Menschen, die sich bereits kritisch mit Diskriminierungs- und Machtstrukturen auseinander setzen bzw. mindestens grundsätzlich sensibilisiert sind für Rassismus, Sexismus und Co. Wie erreichen wir aber diejenigen, die gegenderte Veranstaltungsankündigungen gleich zur Seite legen oder die sich bei Regenbogen- und Antifafahnen gleich abwenden – aber grundsätzlich offen sind sich mit gesellschaftlicher Vielfalt und Gerechtigkeit auseinander zu setzen? Gute Erfahrungen haben wir mit dem Ansatz gemacht, über „vielfältige“ Kinder- und Jugendbücher an Schulen, Kindergärten, Ju, wie wir es schaffen aus gesellschaftlichen Milieus heraus zu treten und breite Bündnisse „gegen rechts“ und für eine plurale Demokratie zu schmieden.

Zum Projekt „Vielfalt Lesen&Leben“: Seit 2023 beschäftigt sich eine Projektgruppe im ländlichen Raum rund um Göttingen mit diverser, machtkritischer und diskriminierungssensibler Kinder-/ Jugendliteratur. Im Mittelpunkt steht dabei die Repräsentation bzw. das Empowerment von marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen, aber auch die Thematisierung von Diskriminierung mit/für Kinder und Jugendliche. Ein besonderes Fokus des Projekts ist es insbesondere Menschen zu erreichen, die bisher eher wenig Berührungspunkte mit derlei Themen oder sogar Vorbehalte haben. Alles Infos auf der Projekthomepage (https://epiz-goettingen.de/vielfalt-lesen.html) sowie bei Instagram (https://www.instagram.com/vielfaltlesenleben/).

Referent: Lothar Galow Bergemann
Ort: Philipp-Scheidemann-Haus (rollstuhlgerecht)
Zeit:  15:00 – 17:00

Beschreibung: Jahrzehntelang hat man sich in Deutschland damit gebrüstet, wie viel man aus der Geschichte gelernt habe. Doch wäre der Nationalsozialismus wirklich aufgearbeitet, gäbe es den Aufstieg der AfD nicht. Das offizielle „Nie wieder!“ vermag weniger denn je den braunen Dreck zu kaschieren, der über Generationen hinweg an Stamm- und Küchentischen weitergegeben wurde und heute wieder in großen Teilen der Gesellschaft kursiert. Menschenfeindliches, rassistisches und antisemitisches Denken und Handeln erfasst zunehmend auch die selbstgefällige „Mitte der Gesellschaft“, die sich „fern von allen Extremen“ wähnt. Nie seit 1945 war die autoritär-faschistische Gefahr so groß wie heute.

Doch auch in der Linken sind Nationalsozialismus und Antisemitismus oft immer noch nicht verstanden. Die Behauptung „das Volk wurde damals von den Nazis verführt“ traut den Menschen nicht zu, handelnde Subjekte zu sein. Das ist kompatibel mit der Überzeugung, man selbst sei zur „Führung der Arbeiterklasse“ berufen. Autoritarismus gibt es auch von Links. Besonders ausgeprägt erscheint er derzeit in dogmatischen „roten Gruppen“, die sich offen auf Führergestalten wie Lenin, Stalin und Mao berufen. Ganz so, als ob deren blutige Rezepte, die Millionen Menschenleben auf dem Gewissen haben, nicht längst desaströs gescheitert seien. Schon die „revolutionären“ Parolen der alten KPD blamierten sich 1933 auf dramatische Weise. Waren die K-Gruppen der 70er Jahre nur noch deren billiger Abklatsch, so sind ihre heutigen Wiedergänger nichts als der Abklatsch vom Abklatsch des Gescheiterten.
 
Arbeiter*innen sind nicht von Autoritären und Faschisten „verführt“, sie haben ihren eigenen Kopf. Können sie ihre Arbeitskraft nicht verkaufen, ist ihr Lebensunterhalt gefährdet. Dieser Zwang ist eine Brutstätte des Autoritarismus. Zumal in Krisenzeiten. „Wer setzt sich durch – ich oder du, wir oder sie?“ Die rechte Welle entspringt der menschenfeindlichen kapitalistischen Ellenbogenkonkurrenz. Nur Kämpfe, die die Fesseln des Interesses von Arbeitskraftverkäufer*innen sprengen, können antikapitalistisch, antipatriarchal und antifaschistisch sein. „Klassenidentität“ und ein ein plattes Weltbild, wonach „Unten = Gut“ und „Oben = Böse“ ist, helfen nicht weiter.
Der Referent entwickelt Essentials eines Antifaschismus, der aus eigenen Fehlern lernen, der autoritären Welle mit Aussicht auf Erfolg entgegentreten und Perspektiven für eine bessere Welt aufzeigen kann.

Referentin: Gürsel Yildirim
Ort:
Schlachthof Raum M10.1.4 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
15:00 – 18:00

Beschreibung: Anlässlich der Ausstellung „Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“ vor dem Schlachthof, wird Gürsel Yıldırım (Kurator, Archivar und Aktivist) in seinem Workshop antirassistische und antifaschistische Widerstandsformen von damals und heute mit euch reflektieren.

Besonderer Fokus liegt dabei auf dem selbstorganisierten Widerstand von migrantischen Jugendlichen infolge der rassistischen Brandanschläge von Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996). Zudem geht es um die Frage was man daraus für heutige Proteste lernen kann. Dafür wird es neben den damaligen Protesten, auch um den Widerstand nach den rassistischen Morden in Hanau gehen.
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referent:in: Herr von Rehtanz
Ort: Schlachthof Raum M10.1.3 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
15:00 – 18:00

Beschreibung: Diskriminierungserfahrung gehört zum Alltag einer Vielzahl von Menschen. Manchmal ist Diskriminierung subtil und schwer greifbar. Manchmal könnte sie nicht offensichtlicher sein. Für Betroffene kann Diskriminierungserfahrung, sei es in Form von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder Queerfeindlichkeit, um nur einige zu nennen, überfordernd sein. Die richtigen Worte oder die richtige Ausdrucksweise zu finden, um die eigene Erfahrung für sich und andere begreifbar zu machen, kann ebenso herausfordernd sein und stellt keine Selbstverständlichkeit dar. Sie erfordert unter anderem Zeit und emotionale Kapazitäten. Gleichzeitig können gerade das Benennen und Teilen der eigenen Erfahrung ein erster emanzipatorischer Schritt für Betroffene sein.

Der Workshop richtet sich explizit an Menschen mit Diskriminierungserfahrung und wird von der Künstler*in Herr v. Rehtanz geleitet, die sich seit geraumer Zeit mit postmigrantischen Aushandlungsprozessen rund um Themen wie Identität und Erinnerungskultur auseinandersetzt. Biografisches Arbeiten ist dabei ein zentraler Bestandteil ihrer künstlerischen Praxis. Ihre aktuelle Arbeit „Deutschland – Eine postmigrantische Perspektive“ wird im Workshop als Ausgangspunkt einer gemeinsamen Diskussion dienen: Welche Potenziale, Grenzen und Gefahren birgt biografisches Arbeiten und inwiefern kann es für diverse Diskriminierungserfahrungen sensibilisieren?
 
Die Arbeit besteht aus einer animierten Kurzfilm-Trilogie sowie autobiografischen Texten und fragt vom Persönlichen ausgehend nach dem Politischen. Erfahrungen aus der eigenen Kindheit, Jugend und Studienzeit werden dabei zu Bezugspunkten der kritischen Selbstreflexion: Was bedeutet es, als queere Person mit Migrationsgeschichte in Deutschland zu leben? Im Workshop wird die Arbeit exemplarisch herangezogen, um neben der gemeinsamen Diskussion auch zu einer eigenen kreativen Auseinandersetzung mit erfahrener Diskriminierung anzuregen und einzuladen.
 
Hierfür werden verschiedene Bastelutensilien zur Verfügung stehen, wie Papier (verschiedene Formate), Buntstifte, Wasserfarben oder Kreidefarben. Ob ihr schreiben, malen, tanzen oder muszieren wollt, ist euch völlig frei überlassen, denn im Vordergrund soll die Ausdrucksweise stehen, mit der ihr euch am wohlsten fühlt. Falls ihr also gerne musiziert, fühlt euch frei, eure Musikinstrumente mitzubringen. Künstlerische Vorerfahrung ist zwar willkommen, aber überhaupt keine Voraussetzung, denn im Vordergrund steht nicht die fertige Arbeit, sondern der selbstreflexive Prozess und die eigene Ausdrucksfindung.
 
Bitte beachtet, dass der Workshop kein Therapieersatz darstellt und überlegt euch gut, ob eine biografische Auseinandersetzung mit der Thematik für euch derzeit die richtige Herangehensweise ist.
 
Herr v. Rehtanz´ Arbeiten entstehen im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik. Ihre 2014 absolvierte theaterpädagogische Ausbildung baute sie im Studium der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Kassel (DE), der Akademie der Bildenden Künste Krakau (PL) und am College of Fine Arts Sulaimani (IQ) aus. Nach ihrem Abschluss 2021 war sie Meisterschüler*in und widmete sich bis 2024 der künstlerischen Forschung u.a. an der Graduiertenschule für Bewegtbild der Kunsthochschule Kassel. Derzeit studiert sie Philosophie im Masterstudiengang „Umwelt – Gesellschaft – Kritik“ and der Universität Kassel.
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referentin: Fritz-Bauer-Institut
Ort:
Schlachthof Raum M10.1.1 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
15:00 – 18:00

Beschreibung: Antisemitismus ist ein zentrales Element rechtsextremen Denkens und ragt gleichzeitig in die Mitte der Gesellschaft hinein. Der Workshop zeigt Kontinuität und Wandel antisemitischer Vorstellungen nach 1945. Dabei geht es auch um die Frage, wie sich antisemitisches Denken an die jeweils gegebenen politischen und gesellschaftlichen Umstände anpasst. Der Workshop bietet Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen, Akteuren und Plattformen antisemitischer Vorstellungen von den 1950er Jahren bis heute. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zur Reflexion der Auswirkungen auf direkt Betroffene und die demokratische Gesellschaft als Ganzes angeregt. Im Anschluss werden geeignete Reaktionen auf Antisemitismus im Alltag diskutiert.

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: 
Ort: Zelt 2, Nordstadtpark
Zeit: 15 Uhr

Beschreibung: Politische Veränderung braucht soziale Bewegungen und soziale Bewegungen brauchen verschiedene Fähigkeiten um erfolgreich zu sein. Eine zentrale dabei ist Resilienz. Insbesondere in den aktuellen Zeiten ist es wichtig als Einzelperson, als Gruppe und als Bewegung in der Lage sein mit Rückschritten, Anfeindungen und Konflikten umzugehen.

In diesem Workshop wollen wir uns gemeinsam Strategien zu Resilienz aneignen und uns konkret mit folgenden Fragen beschäftigen:
-Wie gehe ich mit den Herausforderungen um, die politische Arbeit mit sich bringt?
-Wie bedingt unsere Gruppenkultur die individuelle Resilienz?
-Was braucht es auf Bewegungsebene damit wir langfristig aktiv bleiben und erfolgreich sind?
 
Basierend auf Zeynep Tukfeci und dem Ulex Training Network.
 
Wir bitten um Anmeldung!
 

Referent:innen: Paul
Ort:
Zelt 1, Nordstadtpark
Zeit:
15-17 Uhr

Beschreibung: In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, ergänzt um Strategien des Selbstschutzes, Deeskalation und den kreativen Einsatz von Alltagsgegenständen. Nach einer kurzen Wiederholung einfacher Grundlagen üben wir in Rollenspielen und praxisnahen Einheiten verschiedene Szenarien und entwickeln gemeinsam kleine Trainingspläne. Eine achtsame Haltung gegenüber sich selbst und den Mittrainierenden steht dabei im Mittelpunkt. Vorwissen ist nicht erforderlich – ein erster Kontakt mit dem Thema kann hilfreich sein, ist aber keine Voraussetzung. Fragen, Austausch und Diskussionen sind ausdrücklich willkommen, spezielle Kleidung oder Ausrüstung wird nicht benötigt.

Gruppengröße maximal 16 Menschen
 
Wir bitten um Anmeldung!
 

Referent:innen: Max Mustermann
Ort: Schlachthof Raum M10.1.2 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
15:00 – 18:00

Beschreibung: Verschwörungserzählungen sind nicht erst seit der Covid-19-Pandemie in breiten Bevölkerungsschichten angekommen. Schon bei den Pegida-Demonstrationen 2015 wurden alte Feindbilder in eingängige Parolen verwandelt – und auch das Familienfest ist längst nicht frei von dem Raunen mancher Verwandter. Oft erscheinen solche Erzählungen als randständiges Phänomen eines rechten Milieus, das als skurril oder abgehängt gilt. Tatsächlich sind zentrale Motive von rechten Verschwörungsmythen schon lange Teil des Diskurses eines Großteiles der Gesellschaft: vom Raunen über die Bilderberger bis hin zu Vorstellungen von Geburtenpolitik und Migration. Verschwörungsmythen sind keine abgeschlossenen Parallelwelten, sondern Narrative, die an verbreitete Ängste, Ressentiments und Misstrauen anschließen – und die gesellschaftliche Debatten verschieben. Sie knüpfen an antisemitische und rassistische Traditionsbestände an, bieten einfache Erklärungen für komplexe Krisenerfahrungen und stärken das Gefühl einer bedrohten kollektiven Identität. In diesem Vortrag werden Verschwörungsmythen betrachtet, die ihren Ursprung in völkischem Denken und rechten Narrativen haben, sich jedoch immer wieder in breitengesellschaftlichen Diskursen finden und dort verhandelt werden. Der Vortrag baut auf geschichtlichen Phänomenen auf, konzentriert sich aber auf gegenwärtige Diskurse.

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: NDRS
Treffpunkt:
am Infopoint im Nordstadtpark
Zeit:
15 Uhr

Beschreibung: Dieser Audiorundgang durch die Stadt Kassel beschäftigt sich mit den Themen Sexismus und sexueller Belästigung im öffentlichen Raum. Eine Gruppe junger FLINTA*-Personen hat sich in einem Ferienworkshop mit dem Thema Catcalling und persönlichen Erfahrungen damit auseinandergesetzt. In kreativen Schreibprozessen sind die Texte entstanden, die die jungen FLINTA*-Personen für den Audiowalk eingesprochen haben.

Wir bieten einen begleiteten Walk insbesondere für cis-männliche Personen an. Bitte bringt dafür ein internetfähiges Handy und Kopfhörer selbst mit! Ihr könnt den Audiowalk aber auch jederzeit selbst ablaufen, alle Infos dazu findet ihr hier: https://catwalk-kassel.de/audiowalk

Content Note: Die eingesprochenen Texte handeln von Catcalling (eine Form von verbaler sexualisierter Belästigung im öffentlichen Raum, sowie anzügliche sexualisierte Sprüche) und es wird über sexualisierte Übergriffe und sexualisierte Gewalt gesprochen.

Der CATWALK*KASSEL ist das Abschlussprojekt von Zora Jöst, welches vom Komma Medienprojekt begleitet und unterstützt wurde. 

Referent:innen: Studio Lev & Komma Medienprojekt
Ort:
Schlachthof Saal (rollstuhlgerecht)
Zeit:
16:00 Uhr

Beschreibung: Gastspiel mit Ausstellung von und mit jungen Frauen zwischen 14 und 27 Jahren.

Durchgeführt von Studio Lev Kassel e.V. und KOMMA Medienprojekt von Die Kopilot*innen e.V., // gefördert vom Jugendamt der Stadt Kassel + Nach dem Rechten sehen 
 
Wusstest du, dass Mauerblümchen ziemlich beeindruckende Pflanzen sind?
Was haben Katzen mit Gleichberechtigung zu tun?
Wo findet weibliche Wut statt? 
Fragen, die junge Frauen aus Kassel sich gestellt haben und auf die sie gemeinsam in einem künstlerischen Prozess kreative Antworten gesucht haben. Entstanden sind dadurch ein selbstgeschriebenes Bühnenstück und eine Ausstellung.
Kommt vorbei!
 
Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Nachgespräch.
Für alle Menschen ab 14 Jahren. Wir bitten um Anmeldung!
 
Zu den Beteiligten:
  • Junge Frauen aus Kassel haben ihr selbstgeschriebenes Bühnenstück erarbeitet und Kunstwerke für die Ausstellung erschaffen. Gemeinsam haben sie die Ungerechtigkeiten in ihren Alltagsrealitäten als Frauen beleuchtet. Diese verarbeiten sie künstlerisch und erschaffen sich selbst eine Utopie: „Ein(en) Ort, an dem Respekt und so nichts mit dem Alter, der Herkunft, Religion, Geschlecht, Sexualität oder Beeinträchtigung zu tun hat.“
  • Studio Lev Kassel e.V. hat die Theatergruppe betreut. Mit Lidia Schwagerus (Projekt-/ Künstlerische Leitung, Theaterpädagogin); Julia Blando (Dramaturgin); Patrizia Schuster (Theaterpädagogin) Das Studio Lev Kassel ist ein gemeinnütziger und soziokultureller Verein, der 2009 gegründet wurde. Der Verein bringt musikalische Bühnenprojekte von und mit jungen Erwachsenen zur Aufführung und bietet viele verschiedene kostenlose Workshops an.
  • KOMMA Medienprojekt von Die Kopilot*innen e.V. hat die Kunstgruppe betreut. Mit Vanessa Lindner (Medienwissenschaftlerin, Politische Bildnerin); Lena Philipp (Medienpädagogin, Kulturanthropologin) KOMMA ist ein politisches Bildungsprojekt mit medienpädagogischem Schwerpunkt. Die Zielgruppe sind Mädchen, junge Frauen und queere Jugendliche zwischen 6 und 27 Jahren.

Treffpunkt: Halitplatz vor dem Hauptfriedhof
Zeit:
17:30 Uhr
Ende:
Rathaus

Beschreibung: 2026 jährt sich der rechtsterroristische Mord an Halit Yozgat in der Nordstadt zum zwanzigsten Mal. Weit weg, lange her? Nein, gerade wenn viele wichtige Fragen weiterhin unbeantwortet bleiben.

Der Stadtspaziergang – entwickelt im Rahmen des bundesweiten Programms „Kein Schlussstrich!“ im Jahr 2021 – fragt danach, was war und wie der NSU-Komplex bis heute im Gesicht der Stadt sichtbar ist.
 
Bitte bringt Kopfhörer und ein Handy mit, um euch unterwegs eine Audiodatei herunterzuladen & anhören zu können!

Referent:innen: Antifaschistisches Bildungszentrum und Archiv Göttingen (ABAG)
Ort:
Schlachthof Raum M10.1.4 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
18:00 Uhr

Beschreibung: Die extrem Rechte Jugend trägt wieder Lonsdale, aber auch Adidas-Trainer und Anzug sind häufig zu sehen. Der Workshop soll die Rolle von Modemarken in der extrem rechten Szene in Deutschland beleuchten und zeigen, wie Kleidung als politisches Erkennungszeichen aber auch als Weg in andere Gesellschaftsschichten genutzt wird. Anhand konkreter Beispiele wird deutlich wie bestimmte Labels gezielt Symbole, Codes und Designs einsetzen, um ihre Ideologie auszudrücken. Dabei wollen wir auch auf die Strukturen von Versandhändlern eingehen und uns mit der Wirtschaft die hinter rechten Modeprodukten, sei es Kleidung, Musik oder Sticker, steht auseinandersetzen.

Referent:innen: 4-Stunden Liga
Ort:
Schlachthof Raum M12.1.5 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
18:00 – 21:00

Was hat der Kapitalismus mit autoritärer Formierung zu tun? Diese Frage bearbeitet der Workshop aus Perspektive der Arbeit. Das Leben und der Alltag der großen Mehrheit der Menschen ist davon bestimmt, dass sie ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Werktag für Werktag, Jahr für Jahr, werden sie gefordert und müssen die vielfältigen Zumutungen der Lohnarbeit ertragen. Dabei sind sie einem kapitalistischen Normalvollzug, der undemokratisch organisiert ist und ihre konkreten Bedürfnisse ignoriert, unterworfen. Diese Zumutungen bringen in ihrer Form als Autoritäts- und Herrschaftsverhältnisse autoritäres Denken hervor und befeuern die Entstehung autoritär rechter Bewegungen. Dieses Verhältnis werden wir in unserem Workshop am Beispiel des Nationalsozialismus beleuchten.
Dabei werden wir uns mit dem nationalsozialistischen Arbeitsethos auseinandersetzen, das Arbeit wesentlich als Selbstzweck, als sittlich-moralisches Gebot und vor allem als Aufopferung für die Volksgemeinschaft begriffen hat. Wir werden sehen, dass ein spezifisches Verständnis von Arbeit zu antisemitischer, antiziganistischer und sozialchauvinistischer Ausgrenzung und Vernichtung führte und sich heute aktualisiert in autoritären Bewegungen und Ideologien wiederfindet. Vor diesem Hintergrund werden wir uns mit radikaler Arbeitszeitverkürzung auseinandersetzen. Auch weil diese Forderung den deutschen Arbeitsethos und Vorstellungen, wonach wir Unternehmer:innen unserer Selbst sein sollen, zurückweist, eröffnet sie Wege für ein Verständnis menschlicher Wertigkeit, das nicht um Arbeit zentriert ist.
 
Die 4-Stunden-Liga ist ein Bündnis, das 2016 in Kassel gegründet wurde und sich für radikale Arbeitszeitverkürzung und eine Wiederaneignung unserer Zeit im Hier und Jetzt einsetzt. Unsere Forderungen sind klar und einfach formuliert: Für den 4-Stunden-Tag! Bei vollem Lohn- und Personalausgleich! Zahlen muss das Kapital!

Referent:innen: wort.wechsel-Kollektiv
Ort: Schlachthof Raum M10.1.2 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 21:00

Beschreibung: Wir schauen uns mit euch an, wie ihr die Öffentlichkeitsarbeit für eure Gruppe entwerft und verbessern könnt: Welche politischen Ziele habt ihr? Wen müsst ihr dafür mit welchen Botschaften erreichen? In welchem Umfeld bewegt ihr euch, nach welchen Logiken funktionieren welche Medien? Was sind eigentlich „Frames“ und warum lassen sie sich nur schwer verneinen?

Als wort.wechsel-Kollektiv arbeiten wir seit 2020 daran Menschen durch Workshops und Beratungen dazu zu befähigen, ihre Kämpfe für eine gerechtere Gesellschaft in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen.

Samstag 06.09.2025

Referent:in: MBT
Ort: Schlachthof M10.1.4 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
12:00 – 16:00

Workshop speziell für für Engagierte aus Bündnissen und Initiativen gegen Rechtsextremismus. Anmeldung ab 28.8.2025. Bitte gebt bei der Buchung neben eurem Namen mit an, zu welcher Gruppe/ Bündnis/ Initiative ihr gehört.

Beschreibung: Dieser Workshop richtet sich an Engagierte aus Bündnissen und Initiativen gegen Rechtsextremismus. Ziel ist es, sich mit möglichen (potenziellen) Bedrohungen durch die extreme Rechte im Rahmen des Engagements auseinander zu setzen. Der Workshop bietet Raum zum Austausch über bisherige Erfahrungen und Beispiele, wann etwas gut oder schlecht gelaufen ist. Gemeinsam werden dann wirksame Handlungsstrategien sowohl online als auch offline entwickelt. Im Fokus steht der gegenseitige Support und die Stärkung der Bündnisse im Umgang mit Bedrohungen.

Die Teilnehmenden-Zahl ist beschränkt.
 
Das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus und Rassismus für demokratische Kultur in Hessen e.V. (MBT) unterstützt Menschen, die aktiv für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft eintreten möchten. Es berät alle, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren oder dies vorhaben und dabei vor Unsicherheiten oder offenen Fragen stehen. Neben der Möglichkeit zu Beratungsgesprächen und Prozessbegleitungen bietet das MBT Hessen auch Bildungs- und Präventionsangebote zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und anderen Formen der Menschenfeindlichkeit an.

Referent:in: NDRS
Ort: Nordstadtpark, Zelt 2
Zeit: 12:00 – 15:30

Beschreibung: Ob im Gespräch mit Kolleg*innen, auf der Familienfeier oder beim Sport – immer häufiger begegnen uns Sprüche, die diskriminierend oder demokratiefeindlich sind und uns zunächst sprachlos machen. Viele Menschen haben das Gefühl, dass rechtspopulistische Stimmen immer lauter werden.

Unser Workshop setzt genau hier an: Wir möchten Menschen darin stärken, die Schrecksekunde zu überwinden, klar Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin! Gemeinsam wollen wir verstehen lernen, was hinter diesen Parolen steckt und Strategien und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten, um diskriminierenden und populistischen Parolen selbstbewusst und -wirksam etwas entgegenzusetzen.
 
Ein wichtiger Bestandteil des Workshops ist ein Rollenspiel, in dem wir typische Situationen nachstellen. So können die Teilnehmenden das Gelernte direkt praktisch erproben und Sicherheit für den Alltag gewinnen.
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referent:in: Jana Haskamp
Ort: Schlachthof Raum M10.1.2 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 12:00 – 14:00

Beschreibung: Wie die Ergebnisse der Leipziger Autoritarismusstudie aus den Jahren 2020 und 2022 verdeutlichen, nimmt die Anzahl von Personen in Deutschland, die ein antifeministisches Weltbild vertreten, immer weiter zu. Auch vor Jugendlichen macht diese Entwicklung nicht Halt. Umso wichtiger wird es zu verstehen, woraus dieser erstarkende Antifeminismus besteht, um demokratiefeindlichen Äußerungen etwas entgegensetzen zu können.

Neben der Vermittlung von inhaltlichen Grundlagen zu Antifeminismus, der erstarkenden queerfeindlichen Bewegung und darin verorteten Akteur*innen in Deutschland liegt der Fokus des Workshops auf der Erprobung und Stärkung der eigenen Argumentationsfähigkeit gegen Queerfeindlichkeit und Antifeminismus. Durch verschiedene interaktive Übungen wird ein kreativer Umgang mit rechten, fundamentalistischen und queerfeindlichen Aussagen ausprobiert und es werden gemeinsam neue individuelle Handlungsansätze gegen Antifeminismus entwickelt.
 
Wir bitten um Anmeldung!
 

Referent:in: Seebrücke
Ort: Schlachthof Raum M10.2.3 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 12:00 – 15:00

Beschreibung: Wir üben, wie reagiert werden kann auf populistische Argumente, machen kleine Rollenspiele und lernen überzeugende Argumentationsstrukturen kennen.

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:in: Radikale Töchter
Ort: Schlachthof Jugendzentrum (rollstuhlgerecht)
Zeit: 12:00 – 16:00

Beschreibung: Kein Husten, weil kein Staub. Wir können über Politik und Demokratie sprechen, ohne dass jemand einschläft. 

Beispiele von Aktionskunst aus der ganzen Welt bringen Workshop-Teilnehmende zum Lachen, Staunen und Kopfschütteln. Das macht Lust, sich einzumischen und politisch aktiv zu werden. Wir bieten Teilnehmenden Aktionskunst als einen Weg an, sich für die demokratische Gesellschaft einzusetzen. Wir inspirieren dazu, durch Kunst ins Handeln zu kommen. Wir machen den Teilnehmenden bewusst, dass ihre Meinung zählt und ihre Handlungen einen Unterschied macht. Es geht darum, von der eigenen Idee ins Handeln zu kommen und sich dabei gemeinsam auf ein konkretes Thema zu einigen. Wir wollen ins Machen kommen, ins Ausprobieren, ins Umsetzen.

Seit 2019 inspirieren Radikale Töchter in ihren Workshops zu wirkungsvollen, außergewöhnlichen Formen der politischen Teilhabe. Ihr Trainingsplan aus Aktion, Kunst und Politik ist darauf ausgerichtet, den Funken zu entfachen – zu zeigen, wie einfach es sein kann, ins Handeln zu kommen. Für eine kritische Masse junger Menschen, die wieder leidenschaftlich brennt: Für Demokratie. Für Menschenrechte. Für soziale Gerechtigkeit.
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referent: Mohamed Amjahid
Ort: Schlachthof Saal (rollstuhlgerecht)
Zeit: 15:00 – 17:00

BeschreibungRassistische und antisemitische Polizei-Chats, Machtmissbrauch im Amt, Racial Profiling, weit verzweigte rechtsextreme Netzwerke, tödliche Polizeigewalt – laut Innenministerien und Sicherheitsbehörden alles nur Einzelfälle. Doch basierend auf repräsentativen Studien, langjährigen investigativen Recherchen und persönlichen  Erlebnissen deckt Mohamed Amjahid auf, wie tief das Polizeiproblem in Deutschlands Sicherheitsarchitektur verwurzelt ist. Von der systematischen Vertuschung von Machtmissbrauch bis hin zum NSU 2.0: Dieses Buch erschüttert das Grundvertrauen in die Institution Polizei und fordert eine ehrliche Debatte über das Polizeiproblem. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen des Festivals einen Einblick in das Buch erhalten und unsere Fragen direkt an den Autor richten können!

 
Lesung und moderierte Diskussion mit dem Autor. Keine Anmeldung erforderlich!
 
Mohamed Amjahid, 1988 in Frankfurt a. M. geboren, ist freier Journalist und Buchautor.  Er schreibt unter anderem für das ZEITmagazin, den Spiegel und den WDR. Amjahid wurde mit dem Alexander-Rhomberg-Preis, dem Stern-Preis und dem deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Für seine Bücher  »Unter Weißen« und »Der weiße Fleck« hat Amjahid viel Aufmerksamkeit bekommen. Er lebt in Berlin.

Referent: Hans-Peter Dürhager
Ort: Schlachthof Raum M10.1.1 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 15:00 – 18:00

Beschreibung: Hass, Hetze, Desinformation sind in Social Media allgegenwärtig. Youtube ist die Plattform für Verschwörungsideologische Inhalte. Zwischen Tradwife-,  Gnomecore-und Nazi-Accounts und mithilfe unzähliger Fan-Accounts verbreitet die AfD auf TikTok rasant, in Dauerschleife ihre Demokratiefeindlichkeit und Menschenverachtung. Sie erreicht damit sehr viele Jugendliche und junge Erwachsene auf TikTok. Die Plattform beschleunigt das durch ihren Algorithmus noch. Was können wir tun?

Unsere Praxis-Themen im Workshop – kritische Medienkompetenz – Empowerment
Wie erkenne ich extremistischen Content über Codes, Symbole und Ästhetik. Was passt zu mir? Hass melden, anzeigen, Gegenrede , Betroffene unterstützen? Counterspeech-Methoden gegen Hass im Netz
Info- und Unterstützungsangebote der progressiven Zivilgesellschaft werden vorgestellt. Wir testen Methoden zum enttarnen von Falschnachrichten und Desinformationsstrategien. 
 
HP Dürhager
Medienpädagoge, politischer Bildner, Medienmacher (selbstständig)
Workshops mit Jugendlichen und Fachkräften u.a.im Netzwerk der Amadeu-Antonio-Stiftung zu Hass, Desinformation, Verschwörungsideologie im Netz, digitale Selbstbestimmung 
 

Dieser Workshop erhebt weder den Anspruch, über das Thema Israel/Palästina zu sprechen, noch fungiert die Referentin als Schiedsrichterin.

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: Freie Arbeiter-innen Union Kassel (FAU)
Ort: Schlachthof Raum M12.1.5 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 15:00 – 18:00
 

Beschreibung: Praktischer Workshop: Erste Schritte des Organizing.
Fokus auf 1 zu 1 – Gespräche.

Im Alltag erleben wir immer wieder Situationen, in denen wir uns
machtlos gegenüber den aktuellen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten fühlen. Dieser Workshop vermittelt jedem die
Grundkenntnisse und Methoden sich gemeinsam zu organisieren und ins Handeln zu kommen.

Wie können wir in Betrieb, Schule und Nachbarschaft aktiv werden?

Wie komme ich am besten mit meinen Mitmenschen in Kontakt?

Wie setzen wir gemeinsame Ziele gegenüber Autoritäten durch?

Organizing ist ein Mittel, Mut zu schöpfen und Vereinzelung zu
überwinden. Es ist ein wirkungsvoller Schritt auf dem Weg in die
Gesellschaft, die wir in Zukunft haben wollen.

Workshop der Freien Arbeiter*innen Union Kassel.

 
Die Freie Arbeiter-innen Union Kassel ist eine kämpferische Gewerkschaft. Das ist das Grundprinzip bei allem, was wir tun. Wir sind überzeugt: Wenn wir Arbeiter:innen uns zusammenschließen, können wir selbst am besten unser Leben verändern. Lasst uns die Macht vom kapitalistischen System und der täglichen Arbeit, die so allgegenwärtig unser Leben bestimmen, zurückgewinnen!
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: Omas gegen Rechts
Ort: Nordstadtpark, Zelt 1
Zeit: 15:00 – 17:00

Beschreibung: Bei Risiken und Nebenwirkungen von Rechtsextremismus lies ein Geschichtsbuch oder frag Deine Oma. Wenn Du keine Oma hast, frag uns!

Die OMAS GEGEN RECHTS KASSEL freuen sich auf Eure Fragen und viele Gespräche bei Kaffee und Kuchen!
 
Die OMAS GEGE RECHTS setzen sich ein für eine demokratische, rechtsstaatlich organisierte, freie Gesellschaft, sie sind gegen faschistische Tendenzen, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzungen Behinderter, alter Menschen und Ausländern, Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Sozialabbau, und wollen diesbezügliche Missstände in Politik und Gesellschaft mit geeigneten Methoden öffentlich machen. Gerade jetzt – angesichts zunehmender rechter Tendenzen – ist es notwendig, einen Beitrag zu leisten. Es geht hier um Widerstand, um Ermutigung, Vernetzung und Sichtbar – Machen: ALT SEIN HEISST NICHT STUMM SEIN!

Ort: Schlachthof Raum M10.1.2 (rollstuhlgerecht)
Zeit:
15:00 – 18:00

Beschreibung: Es ist knapp 3 Jahre her, dass in Iran es nach dem Mord an Jina Amini im September 2022 zu den größten Massenprotesten der letzten Jahrzehnte kam. Unter dem Slogan der kurdischen Freiheitsbewegung Jin-Jiyan-Azadi (Frau-Leben-Freiheit) protestierten große Teile der iranischen Gesellschaft gegen das islamistische Mullah-Regime.

Doch das Regime konnte die Proteste an vielen Orten gewaltsam niederschlagen. Besonders seit nach dem 7. Oktober 2023 die öffentliche Aufmerksamkeit verloren ging, stiegen die Hinrichtungen massiv an und die Islamische Republik tauchte nur noch im Kontext des Krieges mit Israel auf.
 
Wir wollen in unserem Open Space einen Raum schaffen, sich mit der vielfältigen iranischen Anti-Regime-Bewegungen zu beschäftigen, Beweggründe, Ausdrucksformen und Gruppen kennenlernen und die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen rum um die Revolution in Iran bieten.
 
Teilnehmen können alle, ob viel oder wenig Vorwissen, ob Iran-Bezug oder nicht.

Treffpunkt: Platz vor dem K10 (Uni Kassel)
Zeit: 16:00
Ende: Treppenstraße

Beschreibung: Arbeit, vor allem als Lohnarbeit, beeinflusst unseren Alltag und unsere gesellschaftliche Rolle. Debatten um Migration beeinflussen in den letzten Jahren die öffentliche Sphäre und haben rechten Akteur*innen politische Erfolge besorgt. Migration und Arbeit werden dabei oft gemeinsam verhandelt: Migration erscheint den einen als rettendes Mittel gegen den demographischen Wandel, während andere ihre ‚Einheimischenvorrechte‘ bedroht sehen. 

Der Stadtspaziergang fragt, ausgehend vom Beispiel Kassel, nach den Überschneidungen und dem Miteinander von Migration und Arbeit vom 2. Weltkrieg bis in die Gegenwart und berührt dabei Bereiche der erzwungenen und freiwilligen Migration.
 
Bitte bringt Kopfhörer und ein Handy mit, um euch unterwegs eine Audiodatei herunterzuladen & anhören zu können!
 

Referent: Infoladen an der Halitstraße
Ort: Infoladen an der Halitstraße (Holländische Straße 88)
Zeit: 17:00 – 19:00

Beschreibung: Für viele Menschen gehört der Film die Feuerzangenbowle zur Winterzeit- auch an der Universität Kassel wird die
Feuerzangenbowle Jahr für Jahr vorgeführt. Gleichzeitig hat der Film einen Hintergrund, der untrennbar mit dem Nationalsozialismus verbunden ist. Wir wollen in der Veranstaltung aufzeigen und diskutieren, welche Kritiken es an dem Film gibt. Wir wollen auch planen, wie wir mit der (auch dieses Jahr zu erwartenden) Aufführung an der Uni Kassel umgehen.  Kommt vorbei. Wir haben aber keinen Glühwein.

Referent:in: Cuso Ehrich
Ort: Schlachthof Raum M10.1.2 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 21:00

Beschreibung: Im Workshop gibt es einen einführenden Input in das Thema Abolitionismus mit Fokus auf bewegungsübergreifende Solidaritäten. Dafür gucken wir uns sowohl internationale Verbindungen als auch lokale Praktiken in Deutschland an. Im zweiten Teil erarbeiten wir uns gemeinsam, wie ein abolitionistischer Anspruch uns helfen kann, solidarisch mit Menschen zu sein, die eingesperrt, illegalisiert und staatlich schikaniert werden.
 
Cuso Ehrich ist in der abolitionistischen und migrantischen Bewegung in Köln aktiv und lernt darüber hinaus mit/von Kämpfen in Aotearoa und den Philippinen. Cuso beschäftigt sich hauptsächlich mit Verbindungen von Polizeipraxis und gruppenbasierten Toden.
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: Azubis gegen Rechts
Ort: Schlachthof Jugendzentrum (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 21:00

Beschreibung: In vielen Betrieben drückt sich Unzufriedenheit in der Wahl der AfD als einzige Alternative aus. Diese will ihre Macht mit der Gründung der patriotischen Jugend, einer potentiell gewaltbereite Jugendbewegung ausbauen. In diesem Workshop erarbeiten wir antifaschistische Organizing Methoden, anhand von Azubis gegen Rechts. Wir reflektieren mit euch die Erfahrungen aus anderen Städten und sprechen darüber wie wir mit 1 zu 1 Gesprächen, Auftakttreffen und Storytelling erfolgreich sein können.

 
Die Azubis gegen Rechts schließen sich zusammen, um auf Basis von gemeinsamen Anliegen rechte Kolleg*innen von einer linken Systemopposition zu überzeugen. Sie mobilisieren zu Widersetzen, um die Gründung der faschistischen Jugenorganisation am 29. und 30.11.2025 in Gießen zu verhindern.
 
Du magst eine Azubis gegen Rechts Gruppe in Kassel aufbauen, oder nur dein Wissen zu Organizing vertiefen? Dann komm vorbei!
 
Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: Marco Schott
Ort: Schlachthof Raum M10.1.1 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 21:00

Beschreibung: Aktuelle Jugendstudien zeigen, dass viele Jugendliche demokratische Werte vertreten, während bei einigen rassistische, populistische und autoritäre Einstellungen zunehmen. Hohe Wahlergebnisse der AfD bei Jung- und Erstwählern unterstreichen diese Tendenzen. Auch extrem rechte Organisationen bieten mit jugendspezifischen Angeboten wie Bildungsveranstaltungen, Karrieremöglichkeiten und Aktionen Betätigungsfelder für Junge Menschen. Der Workshop beleuchtet Herausforderungen dieser Entwicklung und Interventionsmöglichkeiten der politischen Bildung anhand von Interviews mit Jugendlichen aus (neu-) rechten Szenen.

Wir bitten um Anmeldung!

Referent:innen: Peter Bierl
Ort: Schlachthof Saal (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 21:00

Beschreibung: Die AfD präsentiert sich dezidiert antiökologisch: Für Atom- und Kohlekraft, für mehr Flugverkehr und Straßenbau, für Gentechnik und gegen Photovoltaik und Windkraft. Die Partei produziert Feindbilder: die Klimabewegung, die Grünen und die EU-Kommission, denen Ökosozialismus vorgeworfen wird. Sie relativiert den Klimawandel, spricht von Hysterie, gar Verschwörung. Zwar gibt es an diesem Kurs vereinzelte Kritik in der Partei und von der sogenannten Neuen Rechten, aber die AfD spricht jene an, die am fossilen Wirtschafts- und Konsummodell festhalten.

Die Parole der extremen Rechten, Naturschutz ist Heimatschutz, transportiert hingegen völkische Ideologie von Abschottung, Antifeminismus, Blut und Boden und verschleiert Ursachen und Tiefe der Umweltkatastrophe. Worauf sich alle Strömungen der extremen Rechten, aber auch manche Konservative, Liberale und Linke verständigen können, ist die Vorstellung, eine vermeintliche Überbevölkerung in Afrika und Asien sei die Ursache von Umweltzerstörung. Der Referent skizziert die antiökologische Position der AfD sowie Einwände innerhalb der extremen Rechten sowie die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Ansätze.
 
Peter Bierl ist freier Journalist, Mitglied der Gewerkschaft Verdi und lebt in der Nähe von München. Zuletzt sind von ihm erschienen „Einmaleins der Kapitalismuskritik“ (überarbeitete und ergänzte Neuauflage, März 2025), „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022), „Die Legende von den Strippenziehern: Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns“ (2021) sowie „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020).

Referent:in: Sebastian Friedrich
Ort: Schlachthof Raum M12.1.5 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 20:00

Beschreibung: Seit die AfD zur stärksten rechten Kraft in der Bundesrepublik aufgestiegen ist, wird über Strategien gegen sie gestritten. Bündnisse gegen rechts, Protestaktionen, parlamentarische Auseinandersetzung oder die bewusste Verweigerung von Aufmerksamkeit – keiner dieser Ansätze hat den Aufstieg der Partei gebrochen. In dieser Situation rückt ein Mittel in den Fokus, das zunächst wie ein Ausweg erscheint: ein Verbotsverfahren.

Die Argumente liegen auf der Hand: Die Partei ist nicht bloß eine etwas radikalere Abspaltung des etablierten Konservatismus, sondern eine Kraft, die auf einen grundlegend anderen Staat und eine andere Gesellschaft zielt. Angesichts dieser Gefahr erscheint es folgerichtig, den Rechtsstaat selbst ins Feld zu führen. Aber: Ein Verbot würde die Rechte zwar schwächen, aber nicht die gesellschaftlichen Ursachen lösen, die zu ihrer Stärke geführt haben. Zudem birgt es Risiken: Der Staat als Akteur gegen die Rechte kann auch zur Waffe gegen linke Bewegungen werden; die Illusion, man könne mit einem Richterspruch den Rechtsruck stoppen, droht andere notwendige Kämpfe zu verdrängen.

Der Vortrag stellt die unterschiedlichen Argumente vor, wägt sie gegeneinander ab und nimmt eine kritische Perspektive auf die Verbotsforderung ein. Im Anschluss soll gemeinsam über linke Antworten auf die AfD sowie auf die Krisen dieser Zeit diskutiert werden.

Sebastian Friedrich: Ich schreibe Bücher, Essays und Rezensionen, mache Radiofeatures, bin Fernsehautor, halte Vorträge und moderiere Veranstaltungen. Inhaltlich beschäftige ich mich mit der Neuen Rechten, der AfD, der Entwicklung des Kapitalismus, Arbeitsverhältnissen, Ostdeutschland, Diskursanalyse sowie Klassenanalyse.

Referent:in: Christoph May, Institut für Kritische Männlichkeitsforschung / Detox Masculinity Institute
Ort: Schlachthof Raum M10.1.4 (rollstuhlgerecht)
Zeit: 18:00 – 21:00

Vortrag und Diskussion. Keine Anmeldung erforderlich!

Beschreibung: Wir haben ein globales Männlichkeitsproblem, doch patriarchale Privilegien bleiben für die meisten Männer unsichtbar. Was können wir tun gegen männliche Macht-, Gewalt- und Missbrauchskulturen? Welche Strategien versprechen den größten Erfolg im Kampf gegen konservative, rechte und antifeministische Männerrechtsbewegungen? Und wie können sich Männer für Gleichstellung und Feminismus engagiere